Das Ziel: Missverständnissen vorbeugen. „Wir haben uns damit beschäftigt, wie die hiesige Bevölkerung über Gewalt und ihre Entstehung denkt und wie sie Konflikte löst. Die Möglichkeiten mit Konflikten umzugehen und diese überhaupt anzusprechen sind so unterschiedlich, dass es da leicht zu Missverständnissen kommen kann.“, meint Diakonin Keinki. Einmal wurde es schwer für die Schüler. Der Umgang mit Diskriminierung wurde geübt und dazu sollten sich die Schüler deeskalierende Antworten auf Beleidigungen überlegen. „Frau Keinki, Beleidigungen darf man nicht sagen und noch nicht einmal schreiben!“. So bringt eine Schülerin ihre Gefühle zu dieser Übung zum Ausdruck. Immer wieder treten kulturelle Unterschiede zum Tragen. Bei einer Übung zum Eingreifen in Gewaltsituationen stellen die Schüler dann den für sie größten Unterschied fest. „Deutsche lösen ihre Probleme nicht alleine. Bei uns klären die Dorfältesten manchmal auch das Vorgehen bei gravierenden Straftaten.“ Die Straßenverhältnisse und die (aus unseren Kulturkreisen als mangelhaft bewertete) Organisation der Polizei bringt die Menschen vor Ort in diese Situation – oder befähigt sie für solche Lagen. Wahrnehmung, Deutung und Verhalten ist eben doch sehr kulturell geprägt.
Zum Ende des Projektes konnten dann auch Zertifikate zur „Friedensstifter/in“ verteilt werden. „Ich lege das gleich mal zu meiner Bewerbung“, überlegt ein Schüler, der sich gerade für eine Ausbildung zum Altenpfleger bemüht. Er wirkt zufrieden und bereit, seine Erkenntnisse mit seinen Freunden und Bekannten zu teilen.