Ökumenische FriedensDekade 2025

Friedenskirche Kulmbach
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Dekanat Kulmbach wird Schwerpunktdekanat

Am 09. November 2025 wird die diesjährige Ökumenische FriedensDekade im Schwerpunktdekanat Kulmbach eröffnet.
In den folgenden zehn Tagen bis Buß- und Bettag wird in zahlreichen Veranstaltungen in ganz Bayern deutlich, wie Friedensarbeit als Querschnittsaufgabe kirchlichen Handelns wahrgenommen wird.

Ökumenische FriedensDekade 2025
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EAK: Junge Menschen müssen sich mit der Gewissensfrage beschäftigen

Pressemitteilung der EAK zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai

Aus Anlass des Internationalen Tages der Kriegsdienstverweigerung (15. Mai) hat die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) allen jungen Menschen aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage empfohlen, sich mit der Gewissensfrage zu beschäftigen. „In einer zunehmend unsicheren Welt gehört es zu einer der wichtigsten Entscheidungen, die einem jungen Menschen begegnen kann: Die eigene Haltung zum Wehrdienst oder zur Kriegsdienstverweigerung“, betont Gregor Rehm, Vorstandsmitglied der EAK und Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Der EAK sei es wichtig, jungen Menschen hier zu helfen und sie in ihrer Gewissensentscheidung zu unterstützen. „Der Weg zur Kriegsdienstverweigerung ist ein tief persönlicher und ethisch entscheidender. Es geht darum, auf das eigene Gewissen zu hören und sich bewusst zu machen, wie man für den Frieden einstehen kann“, macht Gregor Rehm deutlich. Dazu halte die EAK auch Materialien bereit, stehe für Gespräche zur Verfügung und biete auch auf ihrer Homepage Informationen.

In den vergangenen Monaten erhielt die EAK zahlreiche Anfragen für eine KDV-Beratung, von jungen Menschen, aber auch von aktiven Soldatinnen und Soldaten oder Reservisten. „Die aktuelle Diskussion um eine Wehr- oder Dienstpflicht sorgt für Unruhe bei vielen Menschen“, so Martin Tontsch von der Arbeitsstelle Kokon der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der auch dem EAK-Vorstand angehört.

Gerade der Beschluss des Bundesgerichtshofs vom Januar, wonach im Kriegsfall das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung, das im Grundgesetz in Artikel 4, Absatz 3 festgeschrieben ist, ausgesetzt werden könnte, habe hier eine große Verunsicherung ausgelöst, berichtet Martin Tontsch. „Dass der Strafsenat des BGH ohne Notwendigkeit in der Sachentscheidung das Recht aus Art. 4 Abs. 3 GG problematisiert, ist eine bedenkliche Tendenz“, so der Theologe mit juristischem Zusatzstudium. Er verweist auf die Stellungnahme von Prof. Dr. Kathrin Groh von der Universität der Bundeswehr in München, die feststellt, dass das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung vorbehaltlos garantiert ist und in seinem Kernbereich, der Gewissensentscheidung, auch durch die kollidierenden Verfassungsgüter der effektiven Landesverteidigung nicht eingeschränkt werden kann.

Im konkreten Fall hatte sich der Bundesgerichtshof mit der Frage beschäftigt, ob ein ukrainischer Staatsbürger ausgeliefert werden dürfe, obwohl er erklärt hatte, Kriegsdienstverweigerer zu sein und die Ukraine für den Kriegsfall das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ausgesetzt habe. Daher drohte dem Ukrainer in seiner Heimat die Einberufung in den Krieg und bei einer Verweigerung eine jahrelange Haftstrafe.

„Das ist nicht zu akzeptieren“, betont dazu Wolfgang M. Burggraf, der EAK-Geschäftsführer. Kriegsdienstverweigerung sei ein Menschenrecht, gerade auch im Krieg, macht er deutlich. „Verfolgte Kriegsdienstverweigerer und Deserteure brauchen daher Asyl, auch in Deutschland“, unterstreicht der EAK-Geschäftsführer. Die EAK sei daher auch Teil der #ObjectWarCampaign, einem Bündnis von mehr als 120 Organisationen europaweit, das sich insbesondere für den Schutz all derjenigen einsetze, die in Russland, Belarus und der Ukraine den Kriegsdienst verweigern würden. „Gerade am Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung ist es wichtig, darauf hinzuweisen“, so Wolfgang M. Burggraf.

Wehrdienst oder Kriegsdienstverweigerung?

Broschüre Wehrdienst oder Kriegsdienstverweigerung
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Junge Menschen setzen sich zunehmend mit der Frage nach Krieg, Friede und ihrer eigenen Haltung dazu auseinander. Viele stellen sich in der aktuellen Diskussion um den Einsatz militärischer Gewalt und die Wiedereinführung der Wehrpflicht die Frage, ob sie bereit seien, einen Wehrdienst zu leisten oder ob sie vom Recht auf Kriegsdienstverweigerung Gebrauch machen möchten. Um hier den jungen Menschen eine Hilfestellung zu geben, hat die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) eine Broschüre „Wehrdienst oder Kriegsdienstverweigerung? Finde DEINEN Weg!“ herausgegeben, die beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover offiziell vorgestellt wurde.

„Wehrdienst oder Kriegsdienstverweigerung, das ist nicht nur eine rechtliche Frage, das ist auch eine tief persönliche. Letztlich geht es um die Frage; Bist du bereit, in den Krieg zu ziehen?“, unterstreicht Landesbischof Friedrich Kramer, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er freue sich über diese Broschüre, denn sie könne dabei helfen, die eigene Haltung zu diesem Thema zu finden und zu verstehen, welche Optionen einem offenstehen würden, wenn man sich für den Weg der Kriegsdienstverweigerung entscheide, so Kramer.

Neben Anhaltspunkten zu Fragen wie „Was ist das Gewissen? Was ist Krieg und was ist Frieden?“ und den nötigen rechtlichen Informationen bietet diese Broschüre, die auch auf der Homepage der Evangelischen Friedensarbeit (http://www.evangelische-friedensarbeit.de) und der EAK (http://www.eak-online.de) heruntergeladen werden kann, auch mehrere Einblicke in persönliche Perspektiven von Menschen, die sich mit diesen Fragen intensiv beschäftigt haben. Dies soll eine Grundlage sein für eine eigene, gut informierte Entscheidung.

„Der Weg zur Kriegsdienstverweigerung ist ein tief persönlicher und ethisch entscheidender. Es geht darum, auf das eigene Gewissen zu hören und sich bewusst zu machen, wie man für den Frieden einstehen kann“, betont Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf vom Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirchen in Hessen-Nassau und von Kurhessen-Waldeck. Ihre Hoffnung ist, dass diese Broschüre hilft, dass sich junge Menschen mit den wichtigen Fragen auseinandersetzen und dann eine eigene Entscheidung zu treffen, meint sie.

„Wir haben das Thema gemeinsam, aus unterschiedlichen Perspektiven und mit einiger Erfahrung in der KDV-Beratung betrachtet. Darum schwingen auch die Überlegungen und Erfahrungen aus unserer kirchlichen Friedensarbeit mit“, erklärt Gregor Rehm, der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz. Und er fügt hinzu: „Unsere Aufgabe war es, nicht nur rechtliche und historische Fakten zu vermitteln, sondern auch die Leserinnen und Leser zum Nachdenken anzuregen sowie Impulse zu geben, wie Verantwortung für den Frieden in einer komplexen Welt übernehmen werden kann, so Rehm. Gemeinsam mit Sabine Müller-Langsdorf hat er diese Broschüre verfasst.

„Frieden beginnt dort, wo Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, den Dialog zu suchen und sich für Verständigung und Gerechtigkeit einzusetzen“, macht Landesbischof Friedrich Kramer deutlich. Er hoffe, dass diese Broschüre Impulse gebe, sich mit diesen Themen kritisch auseinanderzusetzen und auch Mut geben, für eine friedliche Zukunft einzustehen, so der EKD-Friedensbeauftragte.

Wie kann aus einem Waffenstillstand Frieden werden? | 12.04.25 | 16:00 Uhr | eckstein

Friedenstaube
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Wie kann aus einem Waffenstillstand Frieden werden?

Zivile Konfliktbearbeitung als Chance für die Zeit nach einem Waffenstillstand in der Ukraine

Waffenstillstand kann das Schweigen der Waffen bedeuten - doch wie wird daraus ein nachhaltiger Frieden? Christoph Bongard gibt Einblicke in die Arbeit von Pro Peace und zeigt, welche Chancen zivile Konfliktbearbeitung für die Zeit nach einem Krieg bietet. Mit Erfahrungen aus dem Westbalkan und aktuellen Eindrücken aus der Ukraine berichtet er von Herausforderungen und Erfolgen in der Friedensarbeit. Wie können Dialog, Vertrauen und gesellschaftlicher Zusammenhalt nach einem Konflikt wieder wachsen?

Christoph Bongard
Leiter Kommunikation und Politik bei Pro Peace

Samstag, 12.04.2025 | 16.00 Uhr
eckstein | Burgstraße 1 | E.01
Kosten übernehmen wir für Sie!

Kooperation mit: gewaltfrei grün e.V., Arbeitsstelle kokon
Anmeldung erbeten hier

Angebot für Kirchenvorstände

Der Kirchenvorstand steht im Zentrum von vielen Akteuren innerhalb und außerhalb der Kirchengemeinde mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen und Bedürfnissen. Konflikte gehören deshalb zur ganz normalen KV-Arbeit dazu.

Wie es gelingen kann, destruktive Eskalation zu verhindern und Konflikte konstruktiv zu bearbeiten, sodass sie neue Erkenntnisse und Wachstum ermöglichen, notwendige Klärungen bringen und sinnvolle Prozesse weiterführen, dazu bietet die Arbeitsstelle kokon Unterstützung:

- Auf dem Tag der Kirchenvorstände am Samstag, 8.2. auf der Messe Nürnberg (Thementalk 16)

- Im Heft Kirchenvorstand praktisch auf S. 38-40

- Mit einer unverbindlichen und kostenlosen Konfliktberatung an alle KV-Mitglieder unter 0911 4304 238 (wenn Sie uns nicht gleich erreichen, bitte Telefontermin vereinbaren unter arbeitsstelle-kokon@elkb.de)

- Mit einem Kurzimpuls von 30-60 min. zum Thema "Konflikte zum Guten wenden" im Kirchenvorstand durch eine*n qualifzierte*n Mediator*in aus der AG Mediation in der ELKB.

 

„Komm den Frieden wecken“

Schwerter zu Pflugscharen
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Ökumenische FriedensDekade legt Motto für 2025 fest

Bonn/Frankfurt/Fulda, 26. November 2024 – Das Motto der 47. Ökumenischen FriedensDekade 2025 steht fest: „Komm den Frieden wecken“. Es wurde in Fulda vom Gesprächsforum beschlossen und wird die FriedensDekade vom 9. bis 19. November 2025 prägen. In Gottesdiensten, Friedensgebeten, Konzerten, Informationsveranstaltungen und anderen Formaten im ganzen Land wird das Thema über das Jahr 2025 lebendig gemacht.

 

Das Motto „Komm den Frieden wecken“ lädt dazu ein, Frieden aktiv zu suchen und zu fördern – in persönlichen Beziehungen, in der Gesellschaft und weltweit. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Faschismus und trotz vieler Kriege und Konflikte in der Welt ruft es dazu auf, die Bedeutung von Frieden und Versöhnung nicht zu vergessen. Das Motto soll Mut machen, Ängsten zu trotzen und in Gemeinschaft Hoffnung zu finden.

„Komm den Frieden wecken“ fordert uns auf, hinzusehen und die Wege des Friedens zu erkennen“, sagt Jan Gildemeister, Vorsitzender der Ökumenischen FriedensDekade e. V. Das Motto mahnt, sich an die Lehren aus der Geschichte zu erinnern und das europäische Friedensprojekt zu stärken. Es stellt Abrüstung, gewaltfreie Konflikttransformation und internationale Kooperation in den Mittelpunkt.

Die biblischen Impulse zum Motto unterstreichen diese Botschaft. Römer 13,11-12 „Die Stunde ist da“ erinnert daran, wach und bereit für Veränderungen zu sein, während 1. Könige 19,1-8 mit „Du hast einen weiten Weg vor dir“ dazu aufruft, in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben, sondern Hoffnung und Kraft zu schöpfen.

„Es geht darum, die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit zu teilen und aktiv Verantwortung zu übernehmen“, betont Gildemeister. „Wir wollen mit dem Motto „Komm den Frieden wecken“ ein Zeichen der Hoffnung setzen, auffordern Polarisierungen zu überwinden und zum Hinterfragen von Feindbildern ermutigen.“

Wie in den Jahren zuvor lädt die Ökumenische FriedensDekade in den kommenden Wochen Grafiker*innen, Agenturen sowie kreative Menschen zur Teilnahme an einem Plakatwettbewerb ein, mit dem das Jahresmotto „Komm den Frieden wecken“ gestalterisch umgesetzt werden soll. Das ausgewählte Motiv wird ab März kommenden Jahres als zentrales visuelles Element sowohl als Plakat als auch auf allen Bildungs- und Aktionsmaterialien eingesetzt.

"Blix not bombs" mit Filmgespräch

blix not bombs
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Premiere im Babylon-Kino am Fürther Stadtpark am 25.11.2024 um 18 Uhr, anschließend Filmgespräch mit Martin Tontsch

Film zum Agenda 2030-Kino

Nach den Terroranschlägen von 2001 schickte die UN Waffeninspekteure in den Irak auf der Suche nach Massenvernichtungswaffen. Trotz fehlender Beweise griffen die USA den Irak an. Der eigenwillige und hintergründige Film untersucht, welche Folgen 9/11 und der Dritte Golfkrieg auf die gegenwärtige Politik haben und konfrontiert den damaligen Chef der Kommission, den Schweden Hans Blix, mit unangenehmen Wahrheiten. Am Ende steht die Frage, ob Verhandlungen und Diplomatie im Jahre 2024 überhaupt noch zu etwas führen.
Dokumentarfilm, Deutschland, Schweden, Tschechien 2023, 83 min, Regie: Greta Stocklassa

Eintritt frei, Kartenreservierung empfohlen unter www.babylon-kino-fuerth.de oder unter 0911/733 09 66 ab 15 Uhr

Kooperationspartner:
Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz der Stadt Fürth; Babylon-Kino am Stadtpark; Bluepingue e.V. Eine Welt Laden Fürth e.V., Evangelisches Bildungswerk Fürth e.V.
 

Jugend.Andacht.Preis.

Jugend.Andacht.Preis
Bildrechte Amt für Jugendarbeit

Unter dem Motto "Frieden.Stiften" hat die Evang. Jugend Bayern dieses Jahr den Jugendandachtspreis verliehen.

Den ersten Preis in der Kategorie "Augenblick des Friedens" erhielt das Video "Stimmengewirr", das an der Friedenskirche Hartmannshof entstand.

Unter www.ejb.de/jugendandachtpreis finden sich wertvolle Hinweise (nicht nur) für friedensstiftende Jugendarbeit.