Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem zwei oder mehr Konfliktpartner mithilfe von Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben.
Mediation ist …
... lösungsorientiert: Ziel ist eine Vereinbarung für die gemeinsame Gestaltung der Zukunft.
... eigenverantwortlich: Die Konfliktparteien übernehmen gemeinsam die Verantwortung für die Klärung der anstehenden Fragen.
... strukturiert: Der Mediator bzw. die Mediatorin führt durch die Mediation und bietet so einen Rahmen, in dem sich die Konfliktpartner auf ihre Anliegen konzentrieren können.
... fair: Ziel ist eine Win-Win-Lösung, von der alle Parteien langfristig profitieren. Die Lösung erfolgt einvernehmlich und muss dazu von allen Konfliktparteien als gerecht empfunden werden.
... freiwillig: Es geht in der Mediation nur um die Themen, über die die Konfliktpartner bereit sind zu sprechen.
... vertraulich: Es wird nur das weitergeben, was ausdrücklich vereinbart ist.
Ein Mediator bzw. eine Mediatorin ist eine unabhängige und neutrale Person ohne Entscheidungsbefugnis, die die Parteien durch die Mediation führt.
Damit basiert Mediation auf Grundhaltungen, die dem christlichen Menschenbild entsprechen:
Verantwortung übernehmen: Mediation setzt die Bereitschaft voraus, in einem offenen Gespräch Verantwortung für das Miteinander mit dem Konfliktpartner zu übernehmen.
Bereitschaft zum Umdenken: Der neutestamentliche Begriff Metanoia bedeutet Umdenken. In der Mediation geht es darum, die eigenen Anliegen und die Sichtweise des Anderen tiefer zu verstehen. Dadurch entstehen neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten.
Sich öffnen: In Konfliktsituationen tritt eine Haltung auf, die Luther als den Homo incurvatus in seipsum, den in sich selbst verkrümmten Menschen beschrieben hat. Der Glaube kann auch im Konflikt eine Kraftquelle sein, die eine Öffnung zum Mitmenschen ermöglicht. Mediation befördert Verständnis und Lösungen, die ohne Gesichtsverlust geschehen können.