FriedensDekade 2011

Gier Macht Krieg
Bildrechte Ökumenische FriedensDekade e.V.

Friedensbotschaft geht von Wassertrüdingen aus

Blick richtet sich auf die Arbeit vor Ort und die Kirche im westafrikanischen Liberia - Oberkirchenrat Michael Martin predigte
Die Bibel hat für die Friedensbotschaft ein Wort parat: Gerechtigkeit. Oberkichenrat Michael Martin stellte diesen Begriff in den Mittelpunkt seiner Predigt zum Auftakt der Bayerischen FriedensDekade in der Stadtkirche in Wassertrüdingen.
Mit einem festlichen Gottesdienst wurde in Wassertrüdingen die FriedensDekade eröffnet, die seit 30 Jahren vor dem Buß- uns Bettag stattfindet. Das 10 000 evangelische Christen zählende Dekanat Wassertrüdingen sei heuer Impulsdekanat

für ganz Bayern. Dekan Hermann Rummel verwies auf die begleitende Jugendaktion "Wir lassen uns den Frieden raushängen" im Dekanat: Fahnen mit dem Friedensgruß in verschiedensten Sprachen. Auf einen brüchingen Frieden im eigenen Umfeld, in der weltweiten Ökumene oder in Dorf und Stadt verwies der Dekan im Gottesdienst, die kommenden Tage böten eine besondere Chance für die eigene Friedensarbeit. Darüber hinaus stehe die Kirche im westafrikanischen Liberia im Blickfeld und hierzu hieß Rummel George Kparteh willkommen. Der diesjährige Friedensnobelpreis für die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf und ihre Mitstreiterin Leymah Gbowee habe einen Friedensprozess in Gang gesetz, Kparteh verwies auf Aktionen, auch mit Unterstützung der Landeskirche, zur Stabilisierung des Friedens in Liberia.

Grenzüberschreitende Gier, Krieg durch verletzende Worte oder Machtansprüche seien nicht christlicher Grundsatz, gab Pfarrer Michael Fleps als einleitenden Impuls. Oberkirchenrat Martin nannte die zu erwartenden Verteilungskämpfe "beunruhigend". "Es läuft etwas falsch", so Martin, wenn Superreiche immer reicher werden und täglich 20 000 Kinder verhungern oder wenn viele von der eigenen Arbeit nicht mehr leben können. Das Recht auf Lebensunterhalt habe Vorrang vor Reichtum. Sportbekleidung aus Billiglohnländern, ein ungerechter Milchpreis führte Martin beispielhaft an, jeder Konsument müsse sich täglich für mehr Gerechtigkeit entscheiden.

Den Gottesdienst gestalteten der Kirchenchor unter Leitung von Steffen Böttcher, der Bezirksposaunenchor mit Rainer Schülein am Taktstock und der Kinderchor der Evangelischen Schule Ansbach, den Simone Graf leitete.

aus. FLZ, 07. November 2011

Für den Frieden kräftig in die Pedale getreten


"Anstrengen für den Frieden" überschrieb Pfarrer Simon Dürr (Geilsheim) die Zielsetzung bei der Friedensradfahrt von Wassertrüdingen nach Nürnberg. Für Radbegeisterte und Unerschrockene war die Fahrt im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade ausgeschrieben und gut 27 Radlerfreunde aus dem gesamten Dekanat starteten an der Realschule zu ihrer ganz persönlichen Herausforderung.

Simon Dürr und Pfarrer Walter Huber (Ehingen) hatten auf Dekanatsebene die Sternfahrt organisiert, die von der Einrichtung Mission EineWelt" und der Arbeitsstelle für konstruktive Konfliktbearbeitung kokon in Nürnberg unterstützt wurde.

Ein Euro pro Kilometer für traumatisierte Kindersoldaten lautete das Leitmoriv. Die eingefahrenen Spenden kommen dem Projekt "Under the Tree" in Afrika zugute. Als genauen Zielort wählten sich die Radfahrer die Martin-Luther-Kirche in Stein bei Nürnberg aus. Die Route führte über Altentrüdingen und an Unterschwaningen vorbei in Richtung Gunzenhausen und dann parallel zur B466 nach Schwabach und weiter auf der B14 bis zur Martin-Luther-Kirche in Stein, wo die Teilnehmer mit belegten Semmeln und Kürbissuppe empfangen wurden.

Eintreffen an der Martin-Luther-Kirche in Stein
Bildrechte Arbeitsstelle kokon

Die Kirche wurde vor genau 150 Jahre gestiftet und vor zehn Jahren renoviert. In diesem Gotteshaus feirten die Wassertrüdinger Radfahrer eine Dankandacht. Hieran nahm auch der Vertreter der Liberianischen Kirche, George Kpateh, teil, der schon beim Auftaktgottesdienst gesprochen hatte.

Jeder Radfahrer erhielt ein "Patronenkreuz", das sind kleine Kruzifixe aus verschossener Munition. Die gute Nachricht, so Elisabeth Petrhoff von der Arbeitsstelle für Konfliktbewältigung (kokon), sei, dass fast keine Munition mehr gefunden wird.

aus FLZ Nr. 259 vom 9. November 2011